Hausdurchsuchung wegen Drogen: Was unterscheidet diesen Fall?
Der Verdacht des Handels mit Betäubungsmitteln führt oftmals zu einer Wohnungsdurchsuchung. Insbesondere im Bereich des Drogenstrafrechts tritt die Polizei häufig in den frühen Morgenstunden auf und bringt spezialisierte Drogenspürhunde mit. Dabei geht es bei der Durchsuchung nicht allein um das Auffinden von Drogen. Vielmehr richten sich die Suchmaßnahmen auch auf Indizien, die auf Drogengeschäfte hinweisen könnten. Dazu gehören insbesondere Gegenstände wie Verpackungsmaterialien, Feinwaagen oder Bargeld in „szenetypischen Stückelungen“.
Es ist hier noch einmal zu betonen, wie wichtig das Recht zu schweigen an dieser Stelle ist. Ermittlungsbeamte tendieren häufig dazu, gefundene Beweise aus ihrer Perspektive einseitig zu interpretieren. Bei Bargeld in Stückelungen von 10 und 20 Euro gehen sie oft davon aus, dass es sich um Einnahmen aus dem Straßenverkauf handelt. Bei größeren Scheinen, wie 100 oder gar 500 Euro, vermuten sie dahinter oft einen Großdealer. Somit kann nahezu jede Geldstückelung als „szenetypisch“ gedeutet werden.
Mobiltelefone sind ebenso von großem Interesse beim Vorwurf des Drogenhandels. Die Ermittler hoffen, durch die Auswertung von Chats weitere Beweise und Hinweise zu finden, die nicht nur den Verkauf, sondern auch den Erwerb von Betäubungsmitteln belegen. Ein wichtiger Hinweis: Sie sind nicht verpflichtet, PINs oder Passwörter preiszugeben. In der Praxis gibt es keinen Vorteil, solche Zugangscodes an Ort und Stelle herauszugeben. Sie sollten daher auch diesbezüglich schweigen und den Beamten sagen, dass Sie zuvor Rücksprache mit einem Rechtsanwalt halten wollen.
Auch Computer und Laptops rücken immer mehr in den Fokus der Ermittlungen. Hier vermuten die Beamten, möglicherweise „Kundenlisten“ oder andere Beweismittel zu finden, mit denen sie nicht nur den Drogenhandel nachweisen können, sondern auch weitere Strafverfahren gegen mutmaßliche Käufer einleiten können.
Bei einer Hausdurchsuchung aufgrund eines Drogenverdachts empfiehlt es sich, unverzüglich einen spezialisierten Anwalt für Drogenstrafrecht zu kontaktieren. Unsere Kanzlei ist in solchen Notfällen 24/7 für Sie erreichbar. Ein erfahrener Anwalt kann die Situation bewerten, Ihre Rechte schützen und Ihnen helfen, von Anfang an die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn Sie mit einer solchen Situation konfrontiert sind, zögern Sie nicht und nehmen Sie umgehend Kontakt mit uns auf.